Die 7 Todsünden der Autowäsche

Die 7 Todsünden der Autowäsche!

Auf jeder Messe, auf jedem Oldtimer-Treffen und auch am Telefon werden wir immer wieder mit dem Wasch-Alltag unserer Kunden konfrontiert. Oft geht es dabei nur um eine kurze Hilfestellung, eine Anweisung oder eine schnelle Einschätzung zu einem „Best Practice“: Was sollte man tun, was unbedingt vermeiden? Welche Materialien brauche ich wirklich und wie arbeitet ein Profi-Aufbereiter heutzutage? Oft aber entwickelt sich daraus ein regelrechter Austausch über Wasch-Philosophien.

Deshalb haben wir für euch die 7 Todsünden der Handwäsche zusammengestellt. Ein hochtrabender Titel, der hauptsächlich die Brisanz von falsch angewendeter Waschtechnik hervorheben soll…und immerhin haben Sie ja geklickt, also haben wir alles richtig gemacht!

 

Wie immer ist das natürlich unsere Sicht der Dinge. Es hat sich bislang aber immer bewährt:

  1. Sie nutzen Spüli statt Autoshampoo
    Wir würden lügen wenn wir sagen, dass der Versuch, Haushaltsmittel für die Fahrzeugpflege einzusetzen selten vorkommen würde. Und auch wenn es Beispiele dafür gibt, wo das funktionieren kann, so gehört Spüli so wenig auf den Autolack wie ein Reifen in den Backofen. Spülmittel ist extrem fettlösend, logisch, soll es doch eingebranntes Geschirr von Essensresten befreien. Diese Eigenschaft ist aber kontraproduktiv für die Reinigung von Autolacken. Die starken Tenside waschen z.B. Wachsversiegelungen (die ja zu großen Teilen aus Fett bestehen) herunter. Außerdem erzeugt Spüli absolut keinen Gleitfilm auf der Lackoberfläche. Dieser ist extrem wichtig, um Wischkratzer zu verhindern. Zurück bleibt ein entfetteter und sich „stumpf“ anfühlender Lack

  2. Sie nutzen (irgendeinen) Eimer für alles
    Man kennt das vielleicht noch aus seiner Jugend. Samstag ist Autowasch-Tag. Natürlich gab es damals keine Wascheimer in der Form, wie sie heute auf dem Markt verfügbar sind. Stattdessen nahm man irgendeinen Eimer zur Hand, zur Not den alten Farbeimer von vor 10 Jahren. Und natürlich kannte man auch nicht die Zwei-Eimer-Wäsche, bei der ein Eimer für das Shampoo-Wasser-Gemisch und zum Reinigen und ein zweiter Eimer mit klarem Wasser nur zum Auswringen genutzt wird. Diese Methode ist aber schlau: Denn so verhindert man eine starke Verschmutzung im Wascheimer. Befinden sich zu viele Schmutzpartikel im Wascheimer, nimmt man diese beim Auswringen wieder mit auf und verkratzt so den Lack. Die Zwei-Eimer-Methode reduziert diese Gefahr. Außerdem besitzen moderne Wascheimer-Systeme zusätzlich ein passgenau eingelegtes Schmutzsieb (auch „Grit Guard“ genannt), durch das im Eimer liegender Schmutz nicht wieder in den Waschhandschuh gelangt. Mit so einem Eimer (oder besser mit zwei) tun Sie Ihr Bestes, um Ihre Autowäsche so schonend wie möglich durchzuführen.

  3. Sie nutzen einen Naturschwamm statt Mikrofaser
    Das Wasch-Equipment ist genauso wichtig wie das Shampoo, das Sie benutzen. Seit je her kennt man Naturschwämme, die sehr weich und mit vielen Kanälen durchzogen sind. Zwar reinigen diese Schwämme mit sehr guter Leistung, jedoch haben Sie einen großen Nachteil gegenüber modernem Waschzubehör wie bspw. dem Mikrofaserhandschuh: In den Kanälen sammelt sich sehr viel mehr Schmutz, der beim Anpressen förmlich „rausgedrückt“ wird. Dieser Schmutz sammelt sich zwischen Schwamm und Lackoberfläche und wird beim Reinigen über die Oberfläche gezogen. Die Gefahr von Wischkratzern erhöht sich dadurch um ein Vielfaches. In einem Mikrofaser-Waschhandschuh sammelt sich bedeutend weniger Schmutz an. Er ist die beste Alternative für eine lackschonende Autowäsche.

  4. Sie waschen in Kreisbewegungen
    Kreisbewegungen beim Waschen erhöht die Gefahr von Wischkratzern, da Schmutzpartikel „nach innen“ gearbeitet werden. Dadurch entstehen die typischen kreisförmigen, feinen Linienkratzer, die in der Sonne unschön reflektieren. Arbeiten Sie von einer Seite zur anderen, wenn gewünscht auch im Kreuzgang (links nach rechts, vorne nach hinten). So reduzieren Sie die Gefahr von sich verkeilenden Schmutzpartikeln.

  5. Sie nutzen einen Glitzi-Schwamm
    Da ist er, der berüchtigte zwei-seitige Küchenschwamm. Man sollte ihn nur aus der Küche kennen, den für den Lack ist diese Art von Schwamm pures Gift. Ich kenne das nur zu gut, denn meine Mutter hatte die Idee, mein erstes Auto von Teer zu befreien: Mit der rauen Seite des Glitzi-Schwamms. Das Ergebnis? Sagen wir mal so: Man hat es gerade noch so mit einer Politur retten können. Glimpflich davon gekommen kann man an dieser Stelle nur sagen: Egal wie hartnäckig die Verschmutzung auch ist, der Glitzi-Schwamm gehört nicht in Ihr Pflegesortiment! Bei Schmutz, der partout nicht vom Lack will, empfehlen wir die schonende Lackreinigungsknete oder eine Politur.

  6. Sie nutzen ein „Leder“ anstatt Mikrofaser-Trocknungstuch
    Zugegeben: Früher gab es nur das klassische Autoleder, um das Fahrzeug zu trocknen. Diese Leder werden aber mit der Zeit hart und Schmutz setzt sich regelrecht fest, sodass zwangsläufig der Punkt kommt, an dem das Leder mehr Schlieren produziert und Kratzer verursacht, als es trocknet. Eine Alternative ist aber schnell gefunden: Neben technischen Geräten wie die „Blower“ der australischen Firma BigBoi („umgekehrte“ Staubsauger, mit denen man das Wasser buchstäblich vom Auto bläst) sind es vor allem Mikrofaser-Trocknungstücher, die hervorragend zum Trocknen des Lackes geeignet sind. Durch die spezielle Mikrofaserstruktur

  7. Sie nutzen einen Silikonschieber
    Silikonschieber sehen auf Anhieb praktisch aus, man kennt das Prinzip von der Dusche. Durch eine relativ glatte Silikonschicht schiebt man das Wasser einfach vom Lack. Der Nachteil solcher Schieber ist, dass die Oberfläche extrem starr ist und sich Schmutz, der sich noch auf der Oberfläche befindet über den Lack gezogen wird und dadurch Kratzer entstehen können. Gerade bei Uni-Lacken ist diese Form der Lacktrocknung extrem bedenklich, da diese Lackierungen deutlich anfälliger für Wischkratzer sind. Eine Alternative zum Silikonschieber sind die Blower der Firma BigBoi (quasi umgekehrte Staubsauger, mit denen man Wasser vom Auto bläst) und das Mikrofaser-Trocknungstuch. Letzteres hat eine speziell entwickelte Mikrofaser-Webtechnik als Basis, die nicht nur in extremer Weise Wasser aufsaugt, sondern auch schonend zur Lackoberfläche wirkt. 

Beherzigen Sie diese Ratschläge und Sie sind gewappnet für eine effektive, gründliche und schonende Autowäsche!